Ibiza: Rekord an Kreuzfahrtschiffen geplant
Die Probleme mit dem Massentourismus des Sommers auf Ibiza sind offensichtlich schnell vergessen, wenn es ums Geschäft geht. Die Planung für die Kreuzfahrer-Saison sieht für Ibiza Rekorde vor. Auf Mallorca zog die Regierung schon die Bremse. Aber auf Ibiza sollen 62 Prozent mehr Kreuzfahrer anlegen. Das Chaos ist vorprogrammiert…
Der balearische Turismusminister Yago Negueruela hat am Donnerstag in Madrid mit dem Chef der spanischen Sektion des Kreuzfahrtschiff-Verbandes CLIA, Alfredo Serrano, verhandelt. Beide bestätigten das Abkommen, das im Mai 2022 für fünf Jahre die Zahl der Kreuzfahrtschiffe im Hafen in Palma reguliert. So sollen Exzesse vermieden und ein umweltbewusster und dennoch kommerziell lohnenswerter Tourismus gefördert werden.
Serrano lud Negueruela und die Generaldirektorin für Tourismus, Isabel Vidal, zum 2. Europäischen Gipfel von CLIA ein, der im März in Paris stattfindet.
Auf Ibiza hingegen erwartet der Hafen einen Rekord an Cruceros. Wie die Tageszeitung „Diario de Ibiza“ schreibt, sollen zwischen dem 2. April und 19. November 2023 – also in der Saison – 227 Kreuzfahrtschiffe anlegen. Das entspricht 62 Prozent mehr als 2022. Da steuerten 162 Schiffe die Insel an – und 24 Prozent mehr als 2017 (183). Noch verhandeln die Behörden mit den Schifffahrtsgesellschaften über die genaue Zahl der Kreuzfahrer, die auf Ibiza festmachen dürfen.
Obwohl sich am 11. August gezeigt hat, dass die Kapazitäten des Hafens und der Transportmöglichkeiten bei drei Kreuzfahrtschiffen gleichzeitig völlig überfordert sind, sollen in diesem Jahr an zwei Tagen sogar vier gleichzeitig Schiffe mit Passagieren anlegen. Das könnte 10.000 bis 15.000 Passagiere bedeuten, die vom neuen Hafen in die Stadt oder über die Insel gefahren werden wollen. An neun Tagen sind drei Schiffe geplant. Auch das soll nach Möglichkeit noch entzerrt werden.
Eine Alternative für kleine Kreuzfahrtschiffe könnte der Deich Duques de Alba an der Mole am Ende des alten Hafens sein. Dieser Kai ist 2020 für eine halbe Million Euro von der Obersten Hafenbehörde der Balearen (APB) restauriert worden. Allerdings konnte er 2022 nicht genutzt werden, weil weitere Sanierungsarbeiten fehlen.