Ibiza: Santa Eulària gedenkt vermisster Personen
Der Mann aus Ibiza konnte glücklicherweise unversehrt zu seiner Familie zurückkehren. Foto: SOS Desaparecidos
Santa Eulària hat als Mitglied des Spanischen Verbands der Gemeinden und Provinzen (FEMP) in einer Deklaration der vermissten Personen gedacht. Am 9. März, zum Tag der Personen, die ohne erklärbaren Grund verschwunden sind, sollen vor allem die Angehörigen Unterstützung erfahren. Sie finden keine Ruhe, solange sie nicht wissen, was passiert ist, ob der geliebte Mensch noch lebt oder nicht.
30.000 Vermisste in Spanien pro Jahr
In Spanien verschwinden rund 30.000 Personen im Jahr, berichtet das Nationale Zentrum für Verschwundene (CNDES). Entscheidend sind die ersten Stunden. Dabei arbeiten die verschiedenen Einheiten der Polizei eng zusammen. Von Ortspolizisten bis Guardia Civil, Nationalpolizei bis Zivilschutz. Die Rathäuser der Gemeinden sorgen für die Koordination und unterstützen die Vereinigungen der Familien, die einen Angehörigen vermissen.
Desorientierter Ibizenco fuhr nach Palma
Nicht immer steckt hinter dem Verschwinden ein Gewaltverbrechen. Es häufen sich Fälle von Menschen, die sich verirren, weil sie unter Demenz oder Alzheimer leiden. IbizaHEUTE hatte Ende Januar von dem 86-jährigen Künstler Bartolomé García Tur berichtet, der ohne jemandem etwas zu sagen, mit der Fähre von Ibiza nach Palma gefahren ist. Er war desorientiert, konnte aber unversehrt zu seiner Familie zurückgebracht werden.
Manche brechen bewusst Kontakt ab
Andere tauchen bewusst unter und brechen jeden Kontakt zu Angehörigen und Familie ab. Ende März hat die Guardia Civil in Navarra einen Mann aufgespürt, der 21 Jahre zuvor aus Bilbao verschwunden ist und ein neues Leben begann. Die Polizei kann in solchen Fällen nicht viel machen, erhielt aber die Erlaubnis, eine Schwester zu informieren, die noch immer nach ihrem Bruder suchte.
Zehn Selbstmorde pro Tag in Spanien
Zu den Gründen für plötzliches Verschwinden – allerdings mit fatalem Ausgang – gehört aber auch „die entsetzliche Zahl von zehn Selbstmorden pro Tag in Spanien“, wie FEMP schreibt. Der Verband plädiert für einen gesetzlich festgelegten „Status als vermisste Person“, damit die rechtliche Abwicklung für die Angehörigen beschleunigt werden kann.