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Armut auf Balearen: Geld für Suppenküchen

Ibiza News

Auf den Balearen leben viele Menschen, die auf Nahrungsmittelhilfen angewiesen sind. Foto: GOIB

Inflation und Preise für Lebensmittel steigen, und das bereitet immer mehr Menschen auf Mallorca, Menorca, Ibiza und Formentera ernste Probleme. Die Balearen-Regierung hat deshalb einen Sonderposten von 1,4 Millionen Euro für den Ankauf von Nahrungsmitteln bewilligt. Die Gelder können Non-Profit-Organisationen beantragen, um Familien und Personen vor sozialer Ausgrenzung, sprich: Armut, zu schützen.

Luxus und Armut

Auch wenn die Wirtschaft auf den Inseln boomt und Ibiza, Formentera, Menorca und Mallorca mit sehr geringer Arbeitslosigkeit punkten, gibt es eine Kehrseite, die nicht nur Alleinerziehende, kinderreiche Familien oder kranke Menschen in die Not treibt.

Laut Nationalem Statistik-Institut (INE) sind die Lebensmittelpreise auf den Balearen in einem Jahr um fast elf Prozent gestiegen. Von August 2021 bis 2022 stiegen sie schon um 13 Prozent. Jeder Inselbewohner merkt selbst, wie teuer inzwischen ein Liter Olivenöl oder Milch und Zucker geworden sind.

Hälfte der Bevölkerung in Schwierigkeiten

Die Zahl der Insel-Einwohner, die sich nicht jeden zweiten Tag ein Fleisch- oder Fischgericht leisten können, steigt von Jahr zu Jahr. Auch wenn das kein Kriterium für Vegetarier sein mag, ist es ein weltweit anerkannter Indikator. Ein anderer Indikator sind unvorhergesehene Ausgaben. Wenn diese nicht mehr gestemmt werden können, weil Lebenshaltungskosten und Hypotheken die Einkünfte verzehren, schrillt die Alarmglocke.

Fast die Hälfte der Balearen-Bevölkerung hat Schwierigkeiten, mit ihrem Geld bis ans Ende des Monats zu kommen. 252.000 Personen auf den Balearen, laufen Gefahr, in die Armut abzurutschen, 67.000 leiden bereits unter sozialer Not und ernsthaftem Mangel. Diese Zahlen veröffentlichte das Europäische Armutsnetzwerk (EAPN) am Freitag für die Inseln.

„Hinter jeder Zahl stehen Personen“

Und noch einmal Zahlen: Die Organisation Formentera Solidaris gibt für die kleine Pityuse, die offiziell nur 11.418 Einwohner zählt, an, dass sie 2022 65 Familien (125 Menschen) mit Lebensmitteln unterstützen musste. Das ist weniger als 2021, als in der Pandemie-Folge 137 Familien (246 Personen) Hilfe brauchten, aber es sind noch immer viele Menschen.

„Hinter jeder Zahl stehen Personen, viele Familien stecken in ernsthaften Problemen“, erklärt auch die balearische Sozialministerin Catalina Cirer. In Zusammenarbeit mit den karitativen Organisationen soll ihnen Hilfe zukommen. Die jetzt bewilligten 1,4 Millionen Euro seien nur eine von vielen Maßnahmen, so Cirer.