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Editorial von Dieter Abholte: Wie ich es sehe…

Editorial

Foto: Rüdiger Eichhorn

Liebe Leser,

Dieter Abholte

es ist Sonntag, der 29. Dezember 2024, und ich schreibe das letzte Editorial des Jahres. Ich bin allein in der Redaktion. Die Kollegen sind im verdienten Wochenende oder im Weihnachtsurlaub. Meine Gedanken gehen zurück. Wie war dieses Jahr, das in drei Tagen endet, für Ibiza und Formentera? Wie war es für uns selbst? Gut oder schlecht?

Durchwachsen würde ich sagen, wenn ich an die Inseln denke. Ibiza und Formentera wurden von Naturkatastrophen verschont, wie sie Valencia mit den reißenden Überschwemmungen und den vielen Toten erlebte. An Ibiza und Formentera ging es knapp vorbei. Ich erinnere mich besonders an einen Tag Ende Oktober. Der spanische Wetterdienst hatte die höchste Unwetterwarnstufe für Ibiza und Formentera herausgegeben. Feuerwehr und Rettungsdienste waren in Alarmbereitschaft und baten uns, die Häuser nach Möglichkeit nicht zu verlassen.

Es regnete stark, im Hafenviertel wurden ein paar Straßen überflutet. Aber der Blick auf unseren hervorragenden Wetterbericht zeigte, die wirkliche Katastrophe ging an uns vorbei, knapp vorbei! Der berüchtigte „Gota fria“, der kalte Tropfen, entlud seine ganze Energie mit Orkanböen und dem Wasserfall vom Himmel 50 Kilometer nördlich von uns im Meer. Wir sind noch einmal davongekommen.

Aber andere Probleme belasteten die Natur und die Menschen der Insel. Dafür stehen zwei Schlagworte: Massen-Tourismus und Wasserknappheit. Beides hängt zusammen. Wenn eine Insel mit nur knapp 170.000 Bewohnern von rund 3,5 Millionen Touristen überschwemmt wird, dann bedeutet das: Belastung für die Natur und das Schrumpfen der Wasserreserven, die ohnehin nur noch 30 Prozent der normalen Ressourcen betrugen.

Mit beiden Problemen werden wir auch im neuen Jahr leben müssen. Die Wasservorräte auf Ibiza haben sich nicht erholt. Wir werden in der Saison damit rechnen müssen, dass Wasser nicht überall immer zur Verfügung steht. Eine der teuersten Wohnanlagen der Insel hat das schon 2024 erlebt, wo die Villen tagelang ohne Wasser waren.

Wo brennt es noch auf den Inseln: Wohnungsnot und teure Mieten natürlich! Und dass immer mehr Traditions-Unternehmen aufgeben. Verdrängt von großen Ketten, horrenden Mieterhöhungen für ihre Läden, oder weil die nächste Generation keine Lust hat, jeden Tag zwölf Stunden oder länger an der Verkaufstheke oder in der Restaurant-Küche zu stehen. Was mich immer wieder schmerzt: Mit jedem dieser alteingesessenen Unternehmen stirbt ein Stück Seele der Insel. Wenn ich an die Jahre um 2000 denke, ist nicht mehr viel davon übrig geblieben. Bewahren wir die letzten Unternehmen des alten Ibizas, ob es der Tante-Emma-Laden oder die kleine Strandbar sind.

Wie war das Jahr 2024 für uns von IbizaHEUTE? Positiv, aus meiner Sicht. Wir konnten unsere Auflage und unsere Abo-Zahlen beim gedruckten Magazin wie auch IbizaHEUTE-Online weiter erhöhen. Immer mehr Leser greifen zu IbizaHEUTE. Dafür sage ich: danke. Denn Sie, unsere Leser, sind für uns das Wichtigste. Für Sie recherchieren, schreiben, fotografieren und gestalten meine Kollegen und ich IbizaHEUTE. Ohne unsere Leser und ihre Freude an IbizaHEUTE wären wir nur bedrucktes Papier. Sie sind unsere Motivation, um Magazin und Online mit aller journalistischen Leidenschaft und Verantwortung zu gestalten. Da sind auch Zwölf-Stunden-Tage in der Redaktion und Arbeit am Wochenende kein Problem. Wir lieben es, IbizaHEUTE für unsere Leser „zu machen“.

Bitte gestatten Sie mir, dass ich auch meinem Team danke. Sie sind es, die das Magazin und unser Online-Portal mit Leben füllen: Clementine Kügler und Kirsten Lehmkuhl, unsere Autorinnen für Online, Kunst, Geschichte, Essen und Trinken. Marion Kossack, unsere Chefin für Anzeigen und PR, verstärkt durch Genevieve Scholten, die auch die Redaktion mit Berichten und Fotos beliefert. Rüdiger Eichhorn und Shari Blauth, unsere Fotografen, Thorsten Lange, der als Art Director die Optik des Magazins gestaltet. Jörg Loose, der sich um die Belange unserer großen Auftritte in den sozialen Medien und als Verlagsleiter um IbizaHEUTE kümmert, Martin Kudritzki, der die Abonnenten betreut, Ralf Ernst, der die Anzeigen gestaltet. Ich bin stolz auf alle.

Und dieses Team, verstärkt durch zwei neue Kollegen, wird zusammen mit mir auch im neuen Jahr für Sie IbizaHEUTE machen. Mit aller Leidenschaft, journalistischem Können und Verantwortung, die unser Beruf mit sich bringt. Wir werden nie für eine Sensations-Schlagzeile opfern, für das wir stehen: sauberer Journalismus. IbizaHEUTE wird nie ein Kampfblatt sein, sondern ein Magazin, das nur ein Ziel hat: Sie, unsere Leser, objektiv zu informieren.

Und wir haben Großes vor: Seit Monaten arbeiten wir an einem neuen IbizaHEUTE-Online-Auftritt. In den nächsten Monaten gehen wir damit online. So viel sei schon verraten: IbizaHEUTE-Online wird schneller als jede Tageszeitung und bunter als jedes Magazin sein. Darauf freuen wir uns.

Aber erst einmal wünsche ich allen einen guten Rutsch ins neue Jahr und ein gesundes, glückliches, friedliches und erfolgreiches 2025. Und wir freuen uns, weiter für Sie da zu sein und Ihnen Tag für Tag Ibiza und Formentera zu Ihnen zu bringen. Danke, dass Sie unsere Leser sind.

Ihr Dieter Abholte