Ibiza: Retter der Salinen ausgezeichnet
Es ist über 30 Jahre und fast 50 Jahre her, da retteten zwei Bürgerinitiativen die Salinen vor dem Ende und vor Hotelburgen. Dort, wo jetzt eins der schönsten Naturschutzgebiete und Strände Ibizas sind, sollten 1977 Hotels mit 20.000 Betten gebaut werden. Es wäre das Ende der Salinen gewesen. Zum Glück gingen die Insulaner dagegen auf die Straße und hatten Erfolg mit ihrem Protest. Genau so, wie 1990, als eine andere Bürger-Initiative verhinderte, dass auf den Hügeln um die Salinen gebaut wurde.
Das „Institut d’Estudis Eivissencs“ (Institut für Ibizenkische Studien, IEE) widmet sich der Sprache, Kultur und Geschichte Ibizas. Dazu gehören das ibizenkische Katalanisch, der Erhalt der pityusischen Eidechsen und der Umweltschutz schlechthin. Am Samstag, 5. November, zeichnet das IEE zwei Bürgerinitiativen mit Goldmedaillen aus, die die Bebauung der Salinen verhindert haben.
Die Comissió de Defensa de Ses Salines hat schon 1977 erfolgreich gegen ein Projekt mit 20.000 Hotelplätzen, teils in siebenstöckigen Gebäuden in den Salinen protestiert. Die ganze Insel hatte damals 60.000 Einwohner. Dass es gelang, Ende Oktober 1977 unter dem Motto „Ses Salines, Parc Natural“ 2000 Personen gegen das Bauprojekt zu versammeln und die Salinen zu schützen, galt als historisches Ereignis. Erst zwei Jahre zuvor war der Diktator Francisco Franco im Bett gestorben, Protestieren war damals nicht gerade Alltag sondern eine neue und mutige Aktion.
Ein zweites Bauprojekt in den Bergen torpedierte 1990 die Bürgerinitiative Coordinadora Salvem ses Salines. Die Salzbecken standen inzwischen zwar unter Schutz, aber die Hügel rund um die Salinen nicht. Erst am 30. Januar 1991 wurde das gesamte Gebiet als Área Natural de Especial Interés (ANEI) vom Landtag der Balearen von Baumaßnahmen ausgenommen.
Die beiden Initiativen, die jetzt ausgezeichnet werden, gelten als Vorläufer für weitere Protestbewegungen von Umweltschützern auf Ibiza, denen gegen die Autobahn oder gegen die Öl-Sondierungen vor der Küste.