Ibiza-Residenten fahren auch 2025 kostenlos Bus
Der öffentliche Nahverkehr auf Ibiza und den Nachbarinseln bleibt auch 2025 für gemeldete Inselbewohner kostenlos. Diese Entscheidung fiel am Freitag im spanischen Abgeordnetenhaus in Madrid.
Wie aus übereinstimmenden Medienberichten hervorgeht, stimmte die sozialdemokratische Minderheitsregierung von Regierungschef Pedro Sánchez (PSOE) einem Deal mit der Linkspartei Podemos zu: Madrid subventioniert für zwölf weitere Monate die Gratisfahrten im ÖPNV, im Gegenzug stimmt die Linksformation einer Reform des Justizgesetzes zu.
Dies bestätigten sowohl das spanische Verkehrsministerium als auch die Podemos-Fraktionssprecherin Ione Belarra gegenüber der Presse. Die weitere Subventionierung von städtischen Bussen und Bahnen soll bereits am kommenden Montag im Ministerrat verabschiedet werden.
Während auf den Balearen und den Kanarischen Inseln der öffentliche Nahverkehr zu 100 Prozent subventioniert wird, übernimmt die Zentralregierung in den übrigen autonomen Regionen 30 Prozent der Kosten. Madrid knüpft dies allerdings an die Bedingung, dass die jeweiligen Regionalregierungen weitere 20 Prozent beisteuern. Ab 2026 plant die Zentralregierung, die Zuschüsse schrittweise zu reduzieren und gezielt bestimmte Nutzergruppen zu fördern.
Balearen müssen aus eigener Kasse 13 Millionen Euro dazuschießen
Für die Balearen stellt Madrid Subventionen in Höhe von 43 Millionen Euro bereit. Die Regionalregierung muss ersten Informationen zufolge jedoch zusätzlich 13 Millionen Euro aus eigenen Mitteln aufbringen, da die staatlichen Zuwendungen nicht ausreichten. Bereits jetzt gewährt die Landesregierung eigene Vergünstigungen für Minderjährige, Studenten und Rentner im Umfang von etwa 53 Millionen Euro jährlich.
Der balearische Wohnungsbauminister José Luis Mateo (Volkspartei PP) kritisierte, dass er von der Entscheidung in Madrid aus der Presse erfahren habe. Eine offizielle Information aus Madrid sei bislang ausgeblieben. Die Stadtverwaltung von Palma de Mallorca hatte ursprünglich geplant, ab Januar 2025 wieder Fahrpreise für den kommunalen Nahverkehr zu erheben.
Hintergrund: Im Zuge der galoppierenden Inflation, die nach Ausbruch der Corona-Pandemie einsetzte, setzte die Zentralregierung ein breitgefächertes Förderprogramm in Bewegung. Dazu zählten neben dem kostenlosen Nahverkehr reduzierte Mehrwertsteuersätze für Grundnahrungsmittel. Mehr als drei Jahre später wird Madrid die Geister, die sie rief, nur mit Mühe wieder los.