Ibiza: Taucher bergen Geister-Netz bei Es Vedrà
Eine Geister-Langleine trieb als gefährliches Knäuel im Meer des Schutzgebietes Es Vedrà-Verdranell. Taucher haben sie in der vergangenen Woche geborgen.
Dabei handelt es sich um ein Geflecht aus Haupt- und Nebenleinen mit spitzen Köderhaken, die zum Fischen verwendet werden. Wenn solche Langleinen verloren gehen, treiben sie als „Fantasmas“ (Geister) durchs Meer und können zu tödlichen Fallen für Fische, Säugetiere und Seevögel werden.
Tödlich für Meeresbewohner und Seevögel
Die lassen sich von den bunten Ködern anlocken und verbeißen sich in die Haken. Wenn sich beispielsweise Meeresschildkröten verfangen, schneiden die Haken in die Extremitäten und verursachen schwere Wunden. Je mehr das Tier versucht sich zu befreien, um so mehr verheddert es sich. Schließlich geht es zugrunde.
Im Schutzgebiet Es Vedrà ist das Angeln und Fischen verboten. Sicher kam das Netz von weit her. Die Taucher der Firma Orcasub, die es fanden, vermuten, dass es nur ein Teil einer viele Kilometer langen Fangleine ist. Denn das Gewirr macht nicht einmal einen Kilometer aus.
Zehn Prozent des Mülls im Meer
Die Naturschutzorganisation WWF schätzt, dass weltweit jedes Jahr zwischen einer halben und einer Million Tonnen Angelleinen über Bord gehen und im Meer treiben. Etwa 10 Prozent des Mülls, der aus den Ozeanen gefischt wird, besteht inzwischen aus den gefährlichen Geister-Netzen. Ibiza ist da keine Ausnahme.