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Mehr Haie und Rochen im Meer der Balearen

Ibiza News

Dieser Hai wurde Ende März 2021 an den Strand von Es Figueral gespült. Foto: Dietmar Hegel

Manche Bestände im Meer der Balearen stabilisieren sich, einige Fischarten nehmen sogar zu. Das Ozeanografische Zentrum der Balearen (IEO-CSIC) veröffentlicht zwei Berichte über 7 Hai- und 12 Rochenarten, die in 50 bis 800 Metern Tiefe leben.

Im Rahmen des Programms Medits haben die Forscher eine Zunahme der Bestände um 30 bis 50 Prozent festgestellt. Vor allem die Zahl der Rochen erholt sich. Auch bedrohte Arten wie der Graue oder Gewöhnliche Glatthai (Mustelus mustelus) oder der Rochen Rostroraja alba gehören dazu.

Hauptgrund könnte die Verringerung der Schleppnetz-Fischerei sein. Ob allerdings die Bestände von vor 50 Jahren erreicht werden, ist fraglich. Der Nagel- oder Stachelrochen (Raya clavata) ist der bei den Fischern und Konsumenten beliebteste Rochen und deshalb stark dezimiert. Allerdings hat auch der Bestand in den vergangenen zehn Jahren wieder leicht zugenommen, weil er weniger gefischt wurde. Von Nachhaltigkeit könne aber keine Rede sein, so Francesca Ferragut, Leiterin einer der Studien.

Besorgt allerdings zeigt sie sich über den Verlust der genetischen Vielfalt. Das hat zur Folge, dass sich die Fische weniger gut an sich verändernde Gegebenheiten anpassen und zu Opfern etwa des Klimawandels werden können. Zwar nehmen die Bestände zu, die genetische Entwicklung brauche aber sehr viel länger.

Auch werden immer mehr Meeresbewohner an die Strände gespült oder verenden in Hafennähe. Das ist möglicherweise auf die Erwärmung des Wassers zurückzuführen, sicher aber auf den dichten Boots- und Schiffsverkehr zwischen den Inseln. Verletzungen oder Desorientierung durch Motorlärm bleiben für die sensiblen Tiere leider oftmals nicht ohne Folgen.