Foto: Richard Weissborn
Liebe Leser, wir erhalten immer mehr E-Mails von Ihnen. Sei es auf Berichte von uns, auf meine Editorials oder auch Anregungen und Erfahrungsberichte mit Behörden, die nicht immer positiv sind. Deshalb möchten wir hier in IbizaHEUTE-Online die Rubrik für Ihre Meinung und Ihre Kommentare einrichten. Wir nennen sie Leser-Echo und freuen uns auf viele Berichte und E-Mails an uns. Und hier die Mailadresse für Ihre Meinung: Leser-Echo
Dr. Henning Müller-Tengelmann ist einer der Bewohner bei der Riesen-Baustelle von „Stella Maris“, wo neben dem Umbau des Hotels auch sieben neue Villen gebaut werden sollen. Dafür wurden Gebäude abgerissen und viel Wald abgeholzt. Der Bauschutt der abgerissenen Gebäude wird zum Teil weiterverwertet. Dafür muss der Schutt zerkleinert und gesiebt werden. Das bedeutet für die Anwohner Blick auf die Baustelle statt aufs Meer, Krach und Staub von morgens bis abends. Aufenthalt auf der Terrasse nicht mehr möglich. Unser Leser Dr. Henning Müller-Tengelmann schildert in einer E-Mail an unseren Chefredakteur Dieter Abholte die Probleme der rund 60 Anwohner und sagt: Die Anwohner zahlen den Preis!
Hallo Herr Abholte,
seit unserem Hauskauf vor fast 3 Jahren in Ibiza sind wir natürlich Online Abonnenten von Ibiza Heute und lesen gerne Ihre News von unserer Insel.
So auch den Artikel über den Umbau des Stella Maris zum 5 Sterne Hotel, denn schließlich befindet sich unser Haus in der Urbanisation des Stella Maris.
Allerdings fehlt in diesem Artikel vollkommen die Perspektive der Anwohner in der Urbanisation, obwohl viele dieser Anwohner vermutlich Leser, wenn nicht sogar Abonnenten von Ibiza Heute sind.
Natürlich ist es toll, wenn der Tourismus in Sant Antoni zumindest auf der nördlichen Seite der Bucht aufgewertet wird und natürlich begrüße ich auch das Recycling des Bauschutts (der allerdings nicht zu Beton verarbeitet wird, sondern zum Ausgleich der Böden des neuen Hotels verwendet wird).
Aber wenn man selbst statt des geliebten Meerblicks nun für über ein Jahr in einen riesigen Sandhaufen schaut, dann kann man nur feststellen, dass die Anwohner den Preis für dieses Recycling zahlen. Mal abgesehen davon, dass wir eigentlich täglich den Sand von allen Terrassen, Fenstern usw. wegputzen können und tagsüber (in der Regel bis 19:30) aufgrund der Staubwolken und des Lärms nicht mehr draußen leben können. Einige unserer Nachbarn haben aufgrund dieser Umstände vorzeitig Ibiza in Richtung Erstwohnsitz verlassen oder haben ihre geplanten Flüge nach Ibiza zu Weihnachten ganz storniert. Ob die Ibizenkos wirklich Leidtragende der Aufwertung des Tourismus sind, kann ich mir eigentlich nicht vorstellen. Aber die 60 Häuser rings um das Hotel werden ohne jegliche Entschädigung definitiv „im Staub“ zurückgelassen.
Herzliche Grüße aus Sant Antoni de Portmany
Dr. Henning Müller-Tengelmann