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Tierquälerei in Sant Antoni: Lías Schicksal bewegt Spanien

Ibiza News

Diese Fotos des jungen Hundes, der in Sant Antoni auf einem Balkon gehalten wird, erschienen In der Tageszeitung „Dario de Sevilla“ auf dem spanischen Festland.

Der Fall eines übel mißhandelten jungen Hundes auf Ibiza bewegt inzwischen sogar die Menschen auf dem spanischen Festland. So hat kürzlich die Tageszeitung „Diario de Sevilla“ darüber berichtet, wie die Pitbull-Hündin Lía von ihrem Halter-Pärchen auf dem Balkon ihrer Wohnung in Sant Antoni eingesperrt, getreten, geprügelt, mit hartem Wasserstrahl bespritzt und auf vielfältige sonstige Weise mißhandelt wird. Roland Flier berichtet:

Nachdem Anwohner und später auch Tierschützer bei der Polizei von Sant Antoni Anzeige gegen das spanische Pärchen erstattet hatten, war den beiden der Hund zunächst abgenommen und vorübergehend in dem Tierheim Can Gossos untergebracht worden. Nachdem der amtliche Veterinär aber keine Misshandlungen feststellen konnte, beschied das Rathaus, die Hündin wieder an ihre Besitzer zurück zu geben. Damit begann Lías Martyrium, das schon im Welpen-Alter begonnen hatte, von neuem.

„Ich habe eine Pistole und werde sie einsetzen!“, droht der Hundehalter

Mittlerweile hat sich gar ein landesweit bekannter Influencer aus Barcelona in den Fall eingeschaltet. Dani Esteve, 365.000 Follower auf Instagram, ist ein kräftiger, etwas furchteinflößender Mann und Chef der Firma „Desokupa“, die sich auf das Vertreiben von Okupas aus besetzten Häusern spezialisiert hat. In einem in den sozialen Medien geposteten Video droht er, nach Ibiza zu kommen und dem Paar die Leviten zu lesen. Lías Besitzer wiederum kontert in einem von Dani mitgeschnittenen Telefonat, er solle nur kommen. Er besitze eine Pistole und werde diese auch einsetzen, wenn ihm jemand die Hündin wegnehmen wolle.

Auch an anderen Orten der Insel leiden Tiere große Qualen

Die deutsche Tierschützer-Szene auf Ibiza ist empört über diesen neuerlichen Fall von Tierquälerei auf der Urlaubsinsel und diskutiert in ihren Facebook-Gruppen, was man dagegen tun und wo man die arme Hündin notfalls unterbringen könne. Andererseits wundert man sich aber auch – so schlimm ein solches Einzelschicksal auch sei – dass dieses eine solch weitreichende Anteilnahme auslöst, während zum Beispiel über das umstrittene Tierheim Can Dog bei Sant Joan, wo solche Tierquälerei täglich dutzendfach geschehe, in den spanischen Medien überhaupt nicht berichtet werde.

Lía ist befreit

Für Lía ist die Qual wohl zu Ende. Am Montag haben sich Ortspolizisten und Dani Esteve von Desocupa vor der Wohnung in der Calle Gerona präsentiert und ein Gutachten vorgelegt. Nach Zeugenaussagen herrsche kein Zweifel, dass ein Fall von Tierquälerei vorliege, das reiche nach dem neuen Gesetz zum Tierwohl. Die Besitzerin hat sowohl Lía als auch die Katze herausgegeben.

Esteve hat sich um ein Heim für beide Tiere gekümmert. Dort können sie bleiben, bis sie von freundlichen Menschen adoptiert werden. Die Nachbarn und Leute auf der Straße, die die Aktion miterlebt haben, drückten ihre Freude durch lauten Applaus aus.

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