Einfach Leben retten, Teil 3 – Blutspenden mit Thomas Abholte
Von Thomas Abholte
Teil drei unserer Miniserie über ganz müheloses Leben-Retten. Nach dem Lebensmotto „Sei ein guter Mensch und gib immer dein Bestes“ nimmt Autor Thomas Abholte, Blutspender, Organspender und registriert in der weltweiten Knochenmarkspender-Datei, Sie mit zum Blutspenden.
Schon rund 500 Jahre vor Christi Geburt galt der Aderlass als gesundheitsfördernd… Die Wirksamkeit ist medizinisch umstritten. Ohne Zweifel ist dagegen das Abgeben von Blut eine große Hilfe – für diejenigen, die es bekommen. Es rettet und schenkt Leben. Denn Spender-Blut wird nicht nur unter anderem bei Operationen, der Versorgung von Unfallopfern oder Krankheitsbekämpfungen wie Krebs benötigt. Nicht selten ist es entscheidend wenn Kinder zur Welt kommen und Komplikationen bei der Geburt auftreten.
Das Spenden hat auch für Sie Vorteile: Sie werden vor jeder Spende kurz gesundheitlich gecheckt, Ihr Blut wird regelmäßig untersucht. Werden Auffälligkeiten gefunden, bekommen Sie diese mitgeteilt. Und als Sahnehäubchen gibt es meistens auch noch eine Aufwandsentschädigung.
Ein kleiner Piks und etwas Zeit sind alles, was nötig ist. Spenden darf jeder ab 18 Jahren und 50 Kilo Körpergewicht. Eine Alters-Höchstgrenze gibt es nicht, hier entscheiden Ihre Gesundheit und das medizinische Personal. In Deutschland dürfen Männer alle zwei Monate Vollblut spenden, Frauen alle drei Monate. Plasma darf sogar wöchentlich gespendet werden, Thrombozyten alle zwei Wochen, Erythrozyten alle vier Monate.
Was ist was?
Vollblut-Spende: Etwa ein halber Liter Blut wird gespendet und nach Bedarf in großer Bandbreite für die Patienten zur Verfügung gestellt. Oft wird das Blut dafür in seine Bestandteile aufgetrennt, sodass gezielt die benötigten Inhaltsstoffe zur Verfügung stehen. Die Spende dauert etwa zehn Minuten. Zuzüglich der Anmeldung, ärztlichen Untersuchung und anschließender Ruhepause sollten rund 45 Minuten eingeplant werden.
Plasma-Spende: Hier wird Ihr Blut in eine Apheresemaschine geleitet, in der das Plasma extrahiert wird und die anderen Blutbestandteile wieder in Ihren Körper zurück kommen. Das Blutplasma ist besonders wichtig bei großen Blutverlusten und Gerinnungsstörungen von Patienten. Außerdem bildet es die Basis für spezielle Arzneimittel. Die Spende dauert etwa eine halbe Stunde. Zuzüglich der Anmeldung, ärztlichen Untersuchung und anschließender Ruhepause fällt eine Stunde an.
Thrombozyten-Spende: Auch hier separiert die Apheresemaschine einen Blutbestandteil, diesmal Thrombozyten (Blutplättchen). Die anderen Blutbestandteile werden in Ihren Körper zurück geleitet. Thrombozyten werden insbesondere bei der Krebstherapie und Menschen mit Blutgerinnung-Störungen benötigt. Für die Thrombozyten-Spende ist häufig ein höheres Mindest-Körpergewicht nötig, außerdem wird vorab geprüft, dass das Spenderblut genügend Blutplättchen enthält. Das Spenden selbst dauert 90-120 Minuten. Zuzüglich der Anmeldung, ärztlichen Untersuchung und anschließender Ruhepause sollten also zweieinhalb bis drei Stunden kalkuliert werden.
Erythrozyten-Spende: Die Apheresemaschine gewinnt die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) aus Ihrem Blut, der Rest wird in Ihren Körper zurückgeleitet. Erythrozyten sind für die Sauerstoff-Versorgung und den Abtransport von Kohlenstoffdioxid zuständig, besonders Menschen mit hohem Blutverlust brauchen sie. Spender müssen mindestens 70 Kilo wiegen, die Spende ist nach rund 30 Minuten abgeschlossen. Zuzüglich der Anmeldung, ärztlichen Untersuchung und anschließender Ruhepause ist in etwa eine Stunde nötig.
In Deutschland können Sie sich sehr unkompliziert zum Blutspenden anmelden, unter anderem bieten das Rote Kreuz und Kliniken die Möglichkeit. Auf der Internetseite der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung finden Sie nicht nur viele Informationen rund ums Blutspenden sondern auch eine Aufstellung der Blutspendedienste.
Oder suchen Sie online einfach unter dem Begriff Blutspende und ihrem Heimatort. Alternativ können ihre Ärzte, Apotheken und Krankenhäuser Ihnen Auskunft geben. In ländliche Bereiche kommt meist der Blutspende-Bus. Auch in Spanien, zum Beispiel auf Ibiza, fährt regelmäßig der Blutspende-Bus durch die Gemeinden, in dem sie sich informieren und auch spenden können.
Als Erstspender melden Sie sich meistens online beim Spenderdienst Ihrer Wahl an. Vor Ort werden Sie registriert und kurz medizinisch gecheckt. Dann geht es auch schon los.
Zum ersten Teil der Miniserie um müheloses Lebenretten von Thomas Abholte, der Organspende, kommen Sie direkt, wenn Sie hier klicken.
Teil Zwei, über die Knochenmark- beziehungsweise Stammzellenspende, finden Sie, wenn Sie hier klicken.