Ibiza/Formentera: Licht- und Schattenseiten der Sonne
Sie merken es: Auch noch im Herbst hat die Sonne auf den Inseln eine Menge Kraft. Und wenn der Seewind kühl daher kommt, unterschätzt man die Gefahr eines Sonnenbrandes. Natürlich ist es wunderbar, auf Ibiza oder Formentera, am Pool oder am Meer die warmen Strahlen der Sonne auf der Haut zu spüren. Dennoch sollten Sie es mit dem Sonnen nicht übertreiben. Denn zu viel Sonne lässt die Haut altern – und die steigenden Zahlen von Hautkrebs zeigen, wie gefährlich es sein kann, sich ungeschützt der Sonne auszuliefern. Hier ein paar wichtigeTipps:
Die Haut besonders zu schützen, damit sie strahlend schön bleibt und keine Schäden davonträgt, ist sehr wichtig. Regelmäßiges eincremen mit einem Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor ist elementar. Dabei sind Cremes mit Lichtschutzfaktor 50+ für empfindliche Personen durchaus angebracht. Zudem sollten man zum Beispiel Strandaufenthalte in der Mittagszeit meiden und sich insgesamt nicht zu lange der prallen Sonne aussetzen.
Die Sonnenseite der Sonne
Klar, die Sonne hat auch eine wahre Sonnenseite. Wir brauchen Sonne, um das wichtige Knochen-Vitamin D im Körper zu bilden. Dafür ist die kürzerwellige UV-B-Strahlung verantwortlich. Sonnenschein hebt zudem unsere Stimmung, wir haben einfach bessere Laune. Und unser Immunsystem kommt richtig in Schwung. Doch um diese positiven Prozesse auszulösen, kann die Strahlungsdosis relativ gering sein. Ein Beispiel: Schon in Deutschland reicht es nach Angaben des Bundesinstituts für Risikobewertung in der Sommerzeit, Hände, Arme und Gesicht jeden Tag für 5 bis 25 Minuten der Sonne auszusetzen – je nach Monat und Hauttyp. Zu viel UV-B-Strahlung nämlich schadet der Haut.
Und auch die längerwellige UV-A-Strahlung erweist ihr nicht gerade gute Dienste: Sie lässt die Haut schneller altern.
Die Haut hat ein verdammt gutes Gedächtnis
Viele Menschen gehen mit dem Hautschutz viel zu sorglos um. Die Haut hat leider ein sehr gutes Gedächtnis und verzeiht zum Beispiel Verbrennungen nicht. Das bedeutet: In jedem Fall sollte man einen Sonnenbrand vermeiden. Wer zu häufig ungeschützt und zu lange in der Sonne ist, riskiert schwere Schäden bis hin zum Hautkrebs, der tödlich enden kann.
Selbst wenn man sich manchmal auf der sicheren Seite fühlt, ist der Körper zu viel schädlicher UV-Strahlung ausgesetzt. Und auch ein guter Sonnenschutz ist keine 100-prozentige Sicherheit, dass die Haut keinen Schaden nimmt. Studien zeigen, dass man die Haut am Allerbesten schützt, wenn man die Sonne nicht allzu exzessiv genießt.
Zarte Kinderhaut braucht besonderen Schutz
Besonders wichtig ist es, Kinder nicht zu lange in der Sonne zu lassen. Ihre Haut hat die Schutzmechanismen noch nicht vollständig entwickelt. Dazu ist ihre Haut dünner. Sonnensünden im Kindesalter können sich später rächen, etwa in Form von Hautkrebs. Kinder sollten daher eine halbe Stunde, bevor sie sich draußen aufhalten, sorgfältig mit einer speziellen Sonnenschutzcreme für Kinder eingecremt werden und schützende Kleidung tragen. Der Kopf muss mit einem Hut bedeckt werden. Und Kleinkinder unter zwölf Monate sollten sich möglichst gar nicht in der prallen Sonne aufhalten.
Wo lauern die Fallen?
Schatten ist längst nicht gleich Schatten. Unter einem Sonnenschirm etwa ist man nicht in jedem Fall geschützt. Wie UV-durchlässig er sind, hängt unter anderem davon ab, aus welchem Stoff er beschaffen ist und wie stark der Boden das Sonnenlicht reflektiert. Generell gilt, dass dichte Stoffe besser die UV-Strahlung abhalten als lose gewebte. Beim Kauf unbedingt darauf achten, dass der Stoff auch wirklich geeignet ist, die UV-Strahlung abzuhalten. Auf der sicheren Seite kann sich in jedem Fall fühlen, wer zum Beispiel den Schatten eines soliden Hauses aufsucht.
Welche Rolle spielt die Kleidung?
Werfen wir einen kurzen Blick auf die Wüstennomaden, die stundenlang der sengenden Sonne ausgesetzt sind. Klingt paradox, aber sie tragen oft sehr dunkle Kleidung. Denn sie wissen: Je dunkler (und dichter) der Stoff ist, desto besser hält er die UV-Strahlung ab. Das bedeutet: Ein solcher Stoff schützt viel effektiver vor der Sonne als etwa weiße, dünngewebte T-Shirts.
Nun ist es aber mitunter unangenehm, bei großer Hitze z.B. schwarze Kleidung zu tragen. Die Lösung: Es gibt mittlerweile Kleidung mit Lichtschutzfaktor. Aber Achtung: Er kann nach mehreren Waschgänge abnehmen!
Auch im Wasser sind wir der Sonne ausgesetzt
Was viele nicht wissen: Auch im Wasser beim Schwimmen sind wir der Sonne ausgesetzt. Die UV-Strahlung dringt bis 30 Zentimeter unter die Wasseroberfläche vor. Deshalb ist es wichtig, beim Schwimmen wasserfeste Sonnenmilch zu „tragen“.
Die Krux mit der Sonnenbrille
Kaufen Sie eine sehr gute Sonnenbrille, die zuverlässig die UV-Strahlung herausfiltert. Wer zu einer der überall angepriesenen Billigvarianten greift, erweist sich oftmals einen Bärendienst – und schädigt damit unter Umständen die Augen mehr als dass er sie schützt. Denn das ist gefährlicher, als gar keine Brille zu tragen. Der Grund: Durch die dunklen Gläser fällt weniger Licht auf die Pupillen: Sie weiten sich – die UV-Strahlung kann direkt in das Innere des Auges gelangen und es schädigen. Achten Sie daher beim Kauf auf die CE-Kennzeichnung. Das bedeutet, dass die Brille den europäischen Sicherheitsnormen entspricht und so ein guter UV-Schutz gewährleistet ist. Aber Vorsicht bei billigen Raubkopien. Bei ihnen ist oft alles gefälscht, auch das CE-Zeichen. In einem Fachgeschäft Ihres Vertrauens sind Sie besser aufgehoben.
Woran viele nicht denken: Auch kleine Kinder sollen und müssen eine hochwertige Sonnenbrille tragen, wenn das Auge vor grellem Sonnenlicht geschützt werden soll. Das ist für viele Eltern natürlich ein Problem, denn Qualitätssonnenbrillen sind teurer – und Kinderbrillen gehen schnell verloren…
Wichtige Fragen kurz und knapp beantwortet
Wie unterscheidet sich die Sonneneinstrahlung auf Ibiza von der – zum Beispiel – an der Nordsee?
Da die Insel näher zum Äquator gelegen ist, ist die UV-Belastung auf Ibiza höher. Es bedeutet, das man Sonnenschutzmittel mit höherem Lichtschutzfaktor auftragen sollte. Das gilt vor allem für Urlauber ohne Vorbräunung.
Wie schützt man sich am Strand und an Land richtig?
Mit Sonnencreme und Sonnenschirm. Das heißt, man sollte möglichst Schatten aufsuchen und die Mittagssonne zwischen 11 und 15 Uhr meiden. Unterwegs ist textiler Sonnenschutz gefragt. Dazu gehört lange Kleidung und ein breitkrempiger Hut. Alle unbedeckten Körperteile sollte man mit Sonnencreme eincremen. Die Augen müssen mit einer guten Sonnenbrille geschützt werden. Grundsätzlich gilt: Möglichst Schatten aufsuchen und die Mittagszeit meiden.
Sind Sonnenschutzmittel mit Faktor 50+ übertrieben?
Der auf den Verpackungen angegebene Lichtschutzfaktor wurde unter Laborbedingungen getestet – und wird meist beim „normalen“ Eincremen nicht erreicht. Deshalb ist Lichtschutzfaktor 50+ für Säuglinge, Kleinkinder, Menschen mit heller empfindlicher Haut und Menschen mit UV-bedingten Hautschäden unbedingt zu empfehlen.
Wie oft muss nachgecremt werden?
Wer viel schwitzt, sollte regelmäßig nachcremen. Auch nach jedem Aufenthalt im Wasser sollte man erneut Sonnenschutzmittel auftragen. Vorsicht: auch „wasserfeste“ Sonnenschutzmittel werden im Wasser durch Reibung abgetragen und lösen sich bei langen Wasseraufenthalt ab.
Wenn viele Sonnenschutzmittel ins Meer gelangen, hat das Auswirkungen auf das Ökosystem Meer?
Durchaus. Chemische UV-Filter führen zum Ausbleichen und Absterben von Korallen. Mineralische UV-Filter mit Nano‧partikeln wie Titanoxid und Zinkoxid fördern in Verbindung mit Sonnenlicht und Wasser die Bildung von Wasserstoffperoxid. Das bedeutet oxidativen Stress für die Algen.
Nun die Frage: Salzwasser und gechlortes Wasser und Haut?
Salzwasser wirkt hautstraffend, glättend, entzündungshemmend, Juckreiz lindernd, hautberuhigend, es stabilisiert den Säureschutzmantel der Haut. Chlorwasser hingegen wirkt austrocknend, hautreizend und Akne fördernd.
Was passiert, wenn Salzpartikel aus dem Meerwasser auf der Haut eintrocknen?
Diese Salzkristalle können die UV-Schäden verstärken.
Worauf muss bei Kindern geachtet werden?
Kinder bis zwei Jahre sollten sich grundsätzlich nur im Schatten aufhalten. Bei Säuglingen sollte ein mineralischer Lichtschutz verwendet werden. Dazu: langärmelige Hemden und lange Hosen mit UV-Schutz, Sonnenhut, Socken. Die Augen müssen mit einer Qualitäts-Sonnenbrille geschützt werden.
Was hat man auf einem Boot zu beachten?
Durch den Wind ist die Intensität der Sonne weniger spürbar. Dazu kommt die Reflexion des Wassers. Das bedeutet, dass die Haut sehr gut geschützt werden muss.
Wie lange darf ein Sonnenbad maximal dauern, damit die Haut keinerlei Schäden nimmt?
Das ist je nach Hauttyp und Region (UV-Index) unterschiedlich.
Hauttyp 1: Eigenschutzzeit: 5–10 Min,
Hauttyp 2: Eigenschutzzeit: 10–20 Min
Hauttyp 3: Eigenschutzzeit: 20–30 Min
Hauttyp 4: Eigenschutzzeit: > 30 Min
Hauttyp 5: Eigenschutzzeit: > 60 Min
Hauttyp 6: Eigenschutzzeit: > 90 Min
Welche Stoffen schützen vor den gefährlichen UV-Strahlen?
UV- Schutzkleidung nach UV Standard 801. Und dunkle, dicker gewebte Stoffe, die mit Lichtschutz imprägniert sind.
Was tun bei Sonnenbrand?
Auf jeden Fall sofort in den Schatten gehen. Feuchte, kühlende Umschläge und kühlende Gele oder Lotionen wirken wohltuend. Dazu viel Wasser trinken. Gegebenenfalls ASS (Aspirin) einnehmen und auf die betroffenen Hautstellen eine Hydrocortison-Lotion auftragen. Wichtig: Beim Auftreten von Blasen, Fieber oder Schüttelfrost sollte man einen Arzt aufsuchen.
Gibt es natürliche Mittel, die gut gegen Sonnenbrand helfen?
Ja, zum Beispiel Aloe Vera, Quarkwickel und kalte Schwarztee-Umschläge. Und nach der Sonne die Haut mit feuchtigkeitsspendenden Lotionen, After-Sun-Produkten und Panthenol-haltigen Lotionen pflegen.
Woran liegt es, dass viele Menschen zu sorglos mit dem Sonnenschutz umgehen?
Das liegt zum einen an dem Schönheitsideal „brauner Teint“ oder Menschen verwenden ein für ihren Hauttyp nicht geeignetes Lichtschutz-Produkt und bekommen Pickel. Sie meinen dann, Lichtschutzmittel nicht zu vertragen . Bei anderen ist es Bequemlichkeit. Viele Menschen sind sich nicht bewusst, dass ein zu niedriger Lichtschutz Spätschäden zur Folge haben kann, bis hin zum Hautkrebs, der tödlich enden kann.