Spanischer Nationalfeiertag mit vielen Namen

Am heutigen Donnerstag, 12. Oktober, ist in Spanien Nationalfeiertag. Der hat im Gegensatz zum Tag der Deutschen Einheit (3. Oktober) mehrere Namen und Bedeutungen.

Als „Día de la Hispanidad“ oder „Kolumbus-Tag“ erinnert er an die Einheit der spanischsprachigen Welt. Kolumbus war am 12. Oktober 1492 mit seinen Schiffen in Amerika angelandet, genau gesagt auf der heutigen Bahamas-Insel San Salvador. Inzwischen verschwinden seine Statuen und die anderer Eroberer aus dem Bild vieler Städte. Die Historiker auf beiden Seiten des Atlantiks arbeiten die Geschichte neu auf. Dabei geht es um die grausamen Eroberungs-Taten und den Goldraub in Iberoamerika. „Día del encuentro de dos mundos”, Gedenktag des Aufeinandertreffens zweier Welten, wird der 12. Oktober deshalb auch genannt. Das bezieht Konfliktpotential und Versöhnung eher mit ein.

War Kolumbus Ibizenker?

Auf Ibiza hat der Journalist und Historiker Nito Verdera (1934-2022) lange Zeit über die Familie von Cristóbal Colón, wie Kolumbus auf Spanisch heißt, geforscht. Er hat die These vertreten, dass der Entdecker Amerikas auf Ibiza geboren wurde und seine Eltern in der Nähe der Kathedrale in Dalt Vila lebten.

Jungfrau auf der Säule

Schutzherrin der Kolonialisierung und Verbreitung des Katholizismus in der „Neuen Welt“ ist die Virgen del Pilar, die Jungfrau auf der Säule. Der 12. Oktober ist deshalb auch als „Día de la Virgen del Pilar“ bekannt. In Zaragoza, der Hauptstadt der Region Aragón, wird sie als Stadtpatronin gefeiert. In Pilar de la Mola auf Formentera natürlich ebenfalls und alle Frauen mit dem verbreiteten Vornamen María Pilar (Maripili) darf man zum Namenstag beglückwünschen.

Anlässlich des spanischen Nationalfeiertags findet in Madrid die große Militärparade statt, die der König, erstmals Kronprinzessin Leonor und Mitglieder der derzeit amtierenden Regierung abnehmen.